Gutshaus Bandelstorf

Eigentümer Gemeinde Dummerstorf,
Unterstützung durch den Förderverein »Rittergut Bandelstorf« e.V.

Gutshaus Bandelstorf – Postkarte aus der Sammlung von Andre Kobsch aus Stralsund
Gutshaus nach umfassender Sanierung der Außenfassade in Bauabschnitten von 2008 bis 2015

Am Rande des Kösterbecktales, wenige Kilometer von Rostock entfernt, ist das Gutshaus Bandelstorf zu finden. Das Gutshaus mit seiner hellen Fassade, erbaut 1826/27, durch Johann August Carl Schlettwein, leuchtet von weitem und hat Anziehungskraft, denn gerne möchte man mehr über das schöne Gebäude, seine Besitzer und jene Menschen erfahren, die darin gelebt haben. 

Der Anbau des Turmes und Wintergartens erfolgte erst viele Jahre später. So wurde 1905 an der südlichen Seitenfassade der Turmanbau mit seinem schiefergedeckten Kegeldach, einer Wetterfahne mit Fuchs und Verbindung zum Hauptgebäude in Auftrag gegeben. 1920 erfolgte eine weitere bauliche Veränderung, ein Wintergarten, nach Entwürfen des Architekten Paul Korff (1875 – 1945), Landbaubüro Laage 1919.

Auf der gut erhaltenen typisch mecklenburgischen Gutsanlage …

des ehemaligen ritterschaftlichen Gutes befinden sich ein Wirtschaftsgebäude (Inspektorenhaus), eine ehemalige Stellmacherei, ein Speicher, ein ehemaliger Pferdestall und ein Wiegehaus mit einer 1921 eingebauten Turmuhr der Firma »Turm-, Hof- und Eisenbahnuhrenfabrik J. F. Weule zu Bockenem« im Harz.

Diese Gebäude entstanden in der Zeit von 1900 bis 1930, gingen 2013 und 2017 in Privatbesitz über und werden heute wirtschaftlich genutzt. Seit etwa 1920 versorgte ein Turbinenhaus an der Kösterbeck den Gutshof mehrere Jahrzehnte mit Strom.

1991 wurde mit Restaurations-, Rekonstruktions- und Sanierungsarbeiten am Gutshaus begonnen und bis 2020 in mehreren Bauabschnitten weitergeführt. Hierbei wurden Fundamente einer früheren Vorbebauung gefunden, so dass man davon ausgehen kann, dass das Gutshaus auf Fundamenten eines Vorgängerhauses errichtet wurde und vermutlich vor Jahrhunderten eine größere Hof- oder Burganlage vorhanden war.  

Bandelstorf, ein Ort von herrlicher Natur umgeben, wurde 1242 erstmalig als Stammsitz der Adelsfamilie von Preen genannt, 1337 als »(B)an(d)elstorfé und 1338 als »Badmerstorf´ in schriftlichen Unterlagen erwähnt. Diese Bezeichnung soll vom altslawischen »Badimeru´ stammen, »Ort des Badmer«, eines Menschen, der vom Wesen her »Ruhm hat«. 

Bis 1827 war das Gut im Besitz der Familie von Preen. Wie aus alten Lehnakten hervorgeht, die sich im Mecklenburgischen Landeshauptarchiv Schwerin befinden, war das Gut Bandelstorf als Lehen an diese Adelsfamilie vergeben worden. Später gab es bis 1945 drei weitere Besitzer. Danach wurde es als Lehr- und Versuchsgut der Universität Rostock später der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften genutzt , seit 1969 war Bandelstorf das Zentrum der Kooperation Bandelstorf. 1990/1991 erfolgte die Privatisierung der landwirtschaftlichen Nutzflächen – Gutshof und Park gingen in das Eigentum der Gemeinde Dummerstorf über.

Die Gutsanlage steht auf der Liste der Baudenkmale in Dummerstorf.

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